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VIEL LEICHTER - ÜBER TRAGBARE TOLERANZ IM UMGANG

Es ist also die Selbstaufgabe und so auch meine, dem Allerweltsverstand meine prä- und quasi wissenschaftlichen Interpretationen zuzuweisen und etwas daraus zu machen. Vielleichter wird es nicht.

Wahrscheinlich war es die richtige Entscheidung gewesen allen Gesprächsenden letztendlich zuzustimmen. Denn ich hatte doch alles gesagt. Hatte ich das?

Nach einem ausgiebigen Bewerbungsverfahren, gezogen über etwa drei Wochen, mit mehreren Gesprächen, mehreren Teilnehmern, einigen Tests und einer abschließenden zweistündigen Persönlichkeitsanalyse via Viedeotelefonatformat, für einen Job zurück in einer Stadt in der ich bereits gewohnt habe, war mir eins und damit einiges bewusst geworden: Es war eine Art geistige Übung, die beginnend darauf abgezielt hat, über die Selbstvergessenheit zu einer wahren Konversation des Blickes zu gelangen, den wir unter den gewöhnlichen Umständen des täglichen Lebens sonst auf andere und Anderes richten würden. Auf Objektivität und Materialismus, auf Schein-Emanzipation und dieses fleckenhafte System der Diversität, welche buchstäblich einfach so aus dem Fenster gehängt wurde. Das Stigma sitzt an der Balustrade und sieht zu. Es geht mir nicht um einen Boykott von Diskriminierten und Beleidigten, Unterdrückten und marginalisierten Gruppen aber mit steigenden Kulturverspätungen liegen wir in einigen Entwicklungsschritten mächtig zurück. Die Funktionalstellung der schematischen Schichtbarrieren und Kolonialismus stehen mit verschenkten Armen vor dem Strukturwandel und einer progressiven Diskussion zur Neuorientierung der Demokratie und Chancengleichheit und bedingt daher die Etablierung einer nützlichen Wissenschaft und deren Reflexion in Rollen- und Systemdifferenzierung. Eben auch, dass die soziale Ungleichheit eine Angelegenheit des Gemeinwesens wird.

So und was mache ich jetzt? Schulterzuckend, zornig, arrogant zu bestimmen, dort in Zukunft halbblind dann doch nicht meinen Platz zu finden? Ja. Auch. Doch nur das ist zu einfach und damit fast der personifizierte Essentialismus als ein Substanz-Begriff zur idealistischen Identitäten-Utopie.


Kurz: Das Gefühl der Fatalität über das nicht naht-und reibungslose Privileg meiner Vergangenheit - die ich unangenehm nackt über zwei Stunden auf einem Teller vor dem Kongnitionsplsychologen und stummen Teilhabern präsentieren musste - wird nicht in eine natürliche Verlängerung des Gewesenen gehen sondern verantwortungsbewusst in einen demokratischen Diskussionsprozess mit mir selbst und meiner Entität.

Wo fange ich an? Beim Monument der globalisierten Gesellschaft und all deren regionalen Identitäten und Kulturen, beim allgemeinen Streben nach Glück als Ur-Ziel und ständig wiederkehrende Reformdebatte, bei korrespondierenden Innovationspapieren zur Demokratie, Mitgliederverlusten und Zustimmungskrisen liberaler Repräsentanten, bei der Elitemobilität zwischen Sektoren von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft oder steige ich erst mal quer zu der Frage über die Notwendigkeit meiner eigenen Identitätspolitik ein?

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Es geht um ein Konzept einer neuen Form des Systems der Gesellschaft, um der Herausforderung, der Gegenwart gerecht zu werden und sich in dieser alleine und auch mit anderen zurecht zu finden. Zu recht ohne exzessiver Hierarchisierung und raubtierhafter Visionen aber mit individualistischen Emanzipationsansprüchen. Es ist ein Ablenkungsgeschenk zu sagen: „So ist das System. Es ist es nicht perfekt aber das Beste was wir haben.“ Das ist die Meinung von Leuten ohne Utopie. Aber ein herkunftsdeterminiertes Problem zu legitimieren und die Funktionsweise zu glorifizieren kommt keinem erstrebenswerten sozialen und sozioökonomischen Kapital gleich. Soziale Anpassung ist keine Toleranz und nicht der Verstand von Gleichberechtigung. Gibt es Grenzen in der Debatte um die Emanzipation? Hier geht es ja schließlich um die Befreiung eines Zustands der Abhängigkeiten. Um Selbstständigkeiten.


Das Paradox ist leicht zu erkennen: nötig wäre ein Mittel zu einer Aussöhnung zwischen den Abschnitten von Lobbygruppen und den Sektoren der Ökonomie, der Ökologie und der Politik.

Sachliche Mechanismen gegen den „dauernden Sonntag“ in unserem tradierten Kulturverstehen könnten die gemeinsame Schaffung eines Grundgedanken sein in dem es gegen Ausgrenzungen und Opportunismus, um mehr Verständnis der sozialen und kulturellen Herkunft geht aber gegen eine Überidentifizierung des modernen Menschen und ohne lapidarer Aussagen zur Fetischisierung des eigenen Selbstverständnis. Und objektiv betrachtet ohne exklusiver Boarding Pässe für elitären Habitus und Status. Eine kleine Rückbesinnung auf die alten Kernvehikel, die Rekrutierung von Gedanken in sozialer Haltung und die zeitgemäße und ungehemmte Offenheit für einen Wandel aus der bürgerlichen Ordnung und Alteingesessenheit ist angemessen.

Man kann schließlich kein Zitat aus dem Zusammenhang reißen und ich möchte mich nicht mit prophetischer Fähigkeit brüsten aber hier geht es um Augenmaß und Aktivismus. Um den eigenen Emanzipationsanspruch, liberealisiertes progressives Handeln und um eine temporäre Befreiung des Subjekts für eine Zukunft der Demokratie in geschmeidigem Rückblick unserer Historie und die soziale Reproduktion im Kapitalismus.

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(M)Ein Kapital aus Selbstvergessenheit richtet den Blick auf die gewöhnlichen Umstände des anderen. Wahre Kommunikation bewirkt, dass die Probleme gegenüber zu meinen eigenen werden und zu Macht sowie der Fähigkeit diese ganz besondere Bedingtheit anzuerkennen.

Es geht nicht darum was ich selber hören will sondern es ist die Herausforderung: Wie erzähle ich es so, dass am Ende jemand was davon auch hat wenn er das hört.

Die Veränderbarkeit eines Kollektivs schafft tragbare Toleranz im Umgang mit der Kontergesellschaft.

Vielleicht sollte man mit einem plombierten Zahn keine Nüsse knacken aber wer nicht bereit ist, zu riskieren hat auch keine Chance auf neue Merkmale. Es ist also die Selbstaufgabe und so auch meine, dem Allerweltsverstand meine prä- und quasi wissenschaftlichen Interpretationen zuzuweisen und etwas daraus zu machen. Vielleichter wird es nicht. Eigene und auch fremde Kritik steigert das Denkvermögen und im besten Fall dient sie meiner Wahrheitsfindung und dahingehend einem fortschrittlichem Wertesystem.

Niemand hat das Perfekt für sich gepachtet, am Ende geht es immer um den Streit des besseren Arguments. Und das zählt.




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